Mein letztes großes Abenteuer war schon eine Weile her. Und natürlich träume auch ich von Dingen, die man einmal im Leben machen will. Man stellt sich vor was man wohl auf seinem Sterbebett bereut nicht gemacht zu haben. Sachen wie: „Ich hätte öfter zu Hause den Rasen mähen sollen“ oder „hätte ich doch öfter in der Arbeit eine Nachtschicht eingelegt“ zum Beispiel.  Ich jedoch wollte einmal Rund um die Welt fahren! „Wozu?“ fragt man sich berechtigterweise. „Warum nicht?“, könnte ich jetzt sagen. Für beides gibt es sicher einige Argumente.

Jeder Mensch hat bestimmte Talente. Meine sind nicht sehr beeindruckend, aber man tut halt das was man kann. Wo rauf klettern, wo keiner rauf will. Wo hinfahren, wo keiner hin will. Wo runter springen, wo man ganz sicher nicht runter will. Also Dinge wo man generell einen kleinen Vogel haben muss, aber auch ganz viel Leidenschaft dahinter steckt. Ich kann nicht viel, aber das kann ich gut und das mach ich mit all meiner Leidenschaft und Liebe zum Leben!

Also: Am „Rund im die Welt“ fahren fand ich einfach die Idee so witzig von Wien (ich habe damals ja in Wien gewohnt) Richtung Brünn weg zu fahren und ohne die Richtung zu wechseln über St. Pölten wieder nach Hause zu kommen. Und das war ja eigentlich noch gar nicht so verrückt. Also Plan geschmiedet und der Verena vorgelegt.

Sie: „Wie lange soll das dauern?“

Ich: „Wie lang bekomme ich Zeit?“

Sie: „3 Wochen“ (vermutlich in der Hoffnung dass ich den Plan verwerfe).

Ich: „Pfff, OK – das braucht an guten Plan“ Und schon war ich am berechnen.

Theoretisch geht sich das aus, ist aber eine wilde Hetzerei. Und eine Weltumrundung müsste für mich so viel wie Möglich am Landweg sein und so wenig wie möglich am Schiff oder im Flieger. Und so komme ich auf „MAGADAN“. Die östlichste auf dem Landweg erreichbare Siedlung im fernen Osten Russlands.

Bald ist klar – wenn ich nach Magadan will, dann ist das eine Expedition für sich selbst. Es würde schwierig werden Magadan in 3 Wochen zu erreichen. Aber die Fahrt dorthin war wesentlich spannender als ein „Rund um die Welt“ Trip auf langweiligen Autobahnen. Nach Magadan musste ich durch die einsamste und unwirtlichste Gegend Russlands, wo selten zuvor je ein Tourist war. Das Ziel war gesteckt – der Plan wird geschmiedet. Eine Vorschau auf das, was mich auf der Reise erwartet seht ihr in diesem kurzen Video. Wenn das Lust auf mehr macht, dann freue ich mich, wenn ihr meinen Bericht weiter lest.

Das Video beweist auch, dass die Welt aus 1/3 Land und 2/3 Wasser besteht. Im Osten Russlands sind es allerdings 2/3 Wasser und 1/3 Brücken.

Und hier noch ein paar Fakten:

Teilnehmer: Nur ich solo ganz alleine und ein paar coole Typen, die ich unterwegs traf

Die Route: Eigentlich die kürzeste (aber nicht unbedingt leichteste) Strecke von Wien nach Magadan mit einer Entfernung von genau 13.000km und 100 Meter.

Tage unterwegs: 21 Tage (19 Tage davon auf dem Motorrad und 2 Rasttage)

Mein Motorrad: Eine alte BMW F650GS Dakar BJ 2000, die ich extra für die Reise gebraucht mit 135.000km gekauft habe. Der Plan war, leicht und schnell zu reisen. Mit so wenig Gepäck wie möglich.

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