Location: Points North Heli Adventures
Land: Alaska
Abfahrt: Double Barrel

Nach einem gefühlvollen Start mit „Iceland“ folgt heute der erste richtige Kracher – Double Barrel in ALASKA! Wenn du in Alaska deine „beste“ Abfahrt auswählen musst, dann hast du ein echtes Problem. Du machst dort 10 Abfahrten und jede Einzelne ist die unglaublichste deines Lebens. Letztes Mal habe ich noch gesagt mir geht es nicht um Kick oder Adrenalin. Heute muss ich das revidieren. Ein Tag Skifahren in Alaska ist unvergleichlich. Das ist für Leute, die in der Früh die Zähne mit Vodka putzen und für die „Ace of Spades“ von Motörhead ein liebliches Wanderlied ist.

Ich kanns schon vorweg nehmen, Alaska stellt zwei Abfahrten in meiner Top 10 Liste. Die erste davon nennt sich „Double Barrel“ Sehr leicht zu erraten warum. Wie eine doppelläufige Flinte die dich oben einsaugt und dich unten aus dem Hang wieder rausrotzt präsentiert sich die Abfahrt als wir mit dem Helikopter um die Ecke fliegen. Es war meine Erste Abfahrt in Alaska überhaupt. „Lets start easy“ sagt Aaron unser Guide noch, als wir in der Früh in den Heli steigen und fügt noch gleich dazu? „You want to get scared today? I make you scared“. Und er sollte recht behalten „Is this OK for a start?“fragt er, als wir mit dem Heli um eine Bergkante kreisen. Ich blicke etwas ungläubig aus dem Heli. Ernsthaft? Keiner sagt was dagegen. Ich glaube es traut sich niemand nein zu sagen. Und wenn die anderen nichts sagen, sag ich auch nix – Gruppenzwang lässt grüßen. Ich bin hier sicher nicht der Spielverderber!

Wir ziehen sie Skier an. Aaron erklärt uns den Run. Wo sind die Gefahren, wo könnte man eine Lawine auslösen, wo darf man nicht stürzen. Und dann sagt er lapidar zu mir „You go first“. Ich schau ihn ungläubig an. Normalerweise bleibt man beim Heliskiing IMMER hinter dem Guide. „Sicher?“ Frag ich ihn. Die Antwort war beruhigend. „Ja, wenn du stürzt kann ich dir von oben viel besser helfen als von unten“.

Unter meinem Lebensmotto „Wos soll mir schon passieren?“ starte ich mit 3 schnellen, langen Schwüngen und steche noch relativ entspannt in die rechte der zwei Rinnen. Sie ist mehr als 45 Grad steil – steiler als die Mausefalle in Kitzbühel – und nur wenige Meter breit. Es ist hier kein Schwung mehr möglich, das GPS zeigt über 100 km/h, links und rechts sind Felsen. ADRENALIN! Nach wenigen Sekunden wirst du wieder ausgespuckt und eine weite Fläche mit perfektem Pulver öffnet sich. Du ziehst lange Radien in den Hang, glaubst es nicht was da gerade passiert ist und schreist einen befreiten Juchizer in die Bergwelt der Chugach Mountains. Das gfallt ihm – dem Ami – und schüttelt eine Armada an weiteren Runs aus dem Ärmel, die wir alle unser Leben lang nicht vergessen werden. Treasure Island, Wizard Sex, Choker, Magic Bus – allein die Erinnerung daran lässt dich erzittern wie ein Reh das in die Scheinwerfer eines 40 Tonners blickt.

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